SCHWEIZ
Der heimische Aktienmarkt wird zur Wochenmitte kaum verändert erwartet.
Der SMI bewegt sich rund eine Stunde vor Handelsstart um seinen Vortagesschlusskurs.
Die Nebenwerteindizes SPI und SLI gaben am Dienstag letztendlich nach.
Anleger dürften ihre Blicke am Mittwoch auf die laufende Berichtssaison richten.
Für Unruhe bei den Beziehungen der USA mit China sorgte unterdessen der Besuch der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, auf der Inselrepublik Taiwan. Pelosi setzte sich mit der Visite in Taipeh über Warnungen aus Peking hinweg, in denen auch mögliche Gegenmassnahmen angedroht wurden.
DEUTSCHLAND
Der deutsche Aktienmarkt dürfte am Mittwoch stabil starten.
Der Leitindex DAX tendiert vorbörslich in einer engen Range um die Nulllinie.
Angesichts der fortdauernden Spannungen zwischen China und den USA um Taiwan dürften die Anleger weiter mit angezogener Handbremse und auf Sicht fahren. Für den DAX zeichnen sich am Mittwoch keine größeren Bewegungen ab.
Die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, setzt trotz Warnungen Chinas ihren Besuch in Taiwan fort. Erwartet wird, dass Pelosi mit Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen sowie mit Parlamentariern der demokratischen Inselrepublik zusammenkommt. China hatte für den Fall Besuch eines Pelosis mit Konsequenzen geroht.
Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners kann in puncto Taiwan etwas Entspannung ausmachen: „Die ersten chinesischen Antworten sind relativ milde ausgefallen“. Dazu nehme auch die Angst an den Börsen ab.
Derweil setzt sich der Reigen der Quartalsberichte von Unternehmen fort. Aus dem DAX haben am Morgen Siemens Healthineers, BMW, Vonovia und Infineon Bericht erstellt.
WALL STREET
An der Wall Street zeigt sich am schwachen Dienstag Tendenzen.
Der Dow Jones verlor am zweiten Handelstag der Woche 1,22 Prozent auf 32’396,76 Punkte. Auch der technologielastige NASDAQ-Verbund gab nach und verlor 0,16 Prozent auf 12’348,76 Zähler.
Die Anleger weltweit zeigten sich nervös, denn aus China kamen Drohungen angesichts des Besuchs von US-Außenministerin Nancy Pelosi in Taiwan. Sie ist der ranghöchste US-Politiker seit einem Vierteljahrhundert, der Taiwan besucht, und das schmeckt der kommunistischen chinesischen Regierung gar nicht, denn sie sieht das demokratische Taiwan als Teil der Volksrepublik China. Peking drohte daher auch mit wirksamen Maßnahmen.
„Ein Cocktail der Unsicherheit überschattet die letzte gute Stimmung an den globalen Aktienmärkten“, kommentierter Marktexperte Timo Emden und verwies neben den geopolitischen Risiken auf die Konjunktur-, Inflations- und Rezessionsängste. Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets warnt außerdem, den Konflikt nicht zu verharmlosen. „Ein Angriff Russlands auf die Ukraine wurde auch mehrheitlich als nicht wahrscheinlich angesehen.“ Und dass Russland im Taiwan-Konflikt den Schulterschluss mit China sucht, dürfte die Lage noch verschärfen.
Die Berichtssaison lief indessen munter weiter. Caterpillar und Überstehen mit ihren Berichten über das zweite Quartal im Fokus. Erst nach Handelsschluss werden noch Börsen-Grössen wie Starbucks, Advanced Micro Devices, PayPal und Airbnb Einblicke in den Geschäftsverlauf gewährt.
ASIEN
Die asiatischen Börsen buchen am Mittwoch Gewinne.
In Tokio notiert der japanische Leitindex Nikkei gegen 07:00 MESZ 0,42 Prozent höher bei 27’711,96 Punkten.
Der Shanghai-Zusammensetzung verbucht ein Plus von 0,40 Prozent auf 3’199,12 Zähler. Der Hang Seng legt derweil um 0,61 Prozent auf 19’809,55 Einheiten zu.
Zur Wochenmitte verzeichnen die Börsen in Asien eine kleine Gegenreaktion auf die kräftigen Verluste des Vortags. Der umstrittene Besuch der Sprecherin des US-Repräsentantenhauses Nancy Pelosi in Taiwan verhindert jedoch eine deutlichere Erholung. Die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen den USA und China dürften sich weiter verschlechtern, so die Befürchtung.
In Schanghai kommt Unterstützung vom Caixin-Einkaufsmanagerindex für den Servicesektor der im Juli erneut gestiegen ist.
Redaktion finanzen.ch / awp / Dow Jones Newswires
Quelle: www.finanzen.ch