Mond-Neujahr
Asien feiert den Jahreswechsel – jetzt startet die Zeit des mutigen Tigers
In ganz Asien wird heute das Neujahrsfest gefeiert, wie hier beispielsweise in Kambodscha, wo jemand ein Ei auf einer Tiger-Figur zerbricht. Das soll Glück bringen
© Cindy Liu/Getty Images
In China und in vielen anderen Teilen Asiens ist heute Neujahr: Nach dem Mondkalender beginnt das Jahr des Tigers. Da kann man eigentlich nur noch optimistisch sein.
Was im Westen Weihnachten ist, findet sein Äquivalent in vielen Ländern Asiens in der Zeit um den Beginn des neuen Mondjahres. Riesige Reisewellen bewegen sich durch die Länder, weil die Menschen zusammen mit ihren Familien feiern. So war es jedenfalls in der Zeit vor der Corona-Pandemie. Allein in China machen sich normalerweise Hunderte Millionen Menschen in ihrer Heimatorte auf – im Bus, mit dem Zug, im Flugzeug oder mit dem Auto. Nicht von ungefähr kommt der Ausdruck „größte jährliche Völkerwanderung der Welt“.
Mond-Neujahr fällt stets auf ein anderes Datum
Das genaue Datum des Mond-Neujahrs ist jedes Jahr anders. Als Faustregel kann man sich merken, dass es oft um den Valentinstag herum ist. Der Jahresbeginn leitet sich aus dem traditionellen Kalendersystem Asiens mit seinen insgesamt zwölf Tierkreiszeichen ab, meistens fällt das genaue Datum des Jahresbeginns auf den Tag des Neumonds.
In manchen Ländern Südostasiens wie zum Beispiel in Vietnam ist es gleichzeitig die Phase mit dem angenehmsten Wetter – es ist warm, aber noch nicht tropisch heiß wie im Frühling und Sommer. Dieses Jahr steht das öffentliche Leben in Vietnam gute neun Tage still, man isst und feiert zusammen.
In vielen Regionen in ganz Asien hat die Zeit um das Neujahrsfest über Wochen Auswirkungen auf das öffentliche Leben – auch, wegen der großen Distanzen, sterben manche Menschen zu ihren Familien zurücklegen.
Feierlichkeiten zum Jahreswechsel starteten bereits Ende Januar
In diesem Jahr fing diese Zeit der Feierlichkeiten schon Ende Januar und damit früh an: In der Nacht zum 1. Februar (31. Januar, 17 Uhr MEZ) begann nach dem Mondkalender das Jahr des Tigers. Es ist das dritte der zwölf Tierkreiszeichen. Der mutige Tiger steht für Energie, Tatendrang und Veränderung. Er ist nach traditionellem Glauben in der Lage, das Böse zu vertreiben – vielleicht ja auch die Corona-Pandemie.
Babys, die im Jahr des Tigers zur Welt kommen, sollen einmal mit besonders viel Energie, Mut und auch Abenteuerlust ausgestattet sein.
Doch so verheißungsvoll das Tiger-Jahr erscheint auch – sein Beginn wird bereits zum dritten Mal durch die Corona-Pandemie überschattet. In China beispielsweise dringen die Behörden wegen der grassierenden Omikron-Variante des Virus darauf, dass die Menschen auch an diesem Neujahrsfest vorsichtshalber da bleiben, wo sie sind. Doch das hindert Recherchen der dpa angenommen viele Menschen nicht daran, in die Heimat zu reisen: Das Transportministerium rechnet demnach in der fünfwöchigen Saison um die Feiertage mit 1,18 Milliarden Reisen – ein Zuwachs von 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr, aber immer noch deutlich weniger als die drei Milliarden 2019 vor der Pandemie.
Google zeigt dem Mond-Neujahr heute ein hübsches und buntes Doodle mit einem gezeichneten Tiger in der Mitte und Elementen aus chinesischen und asiatischen Traditionen wie den bunten Lampions, traditionellen und einem Kirschblütenzweig. Außerdem verbreiten sich virtuelle Feuerwerke in Form von Tigern über die Seiten.
So farbenfroh wie dieses Doodle wünschen sich vermutlich viele Menschen das neue Jahr: mit vielen positiven Neuerungen und Aufbruch nach der Pandemie.
Quellen: RND, China-Wikich, „Augsburger Allgemeine“ / mit Material von dpa

Sehen Sie im Video: In China machen sich Millionen Menschen auf den Weg, um das traditionelle Neujahrsfest mit ihren Familien zu kochen.
Quelle: www.stern.de