Mit einem weltweiten Untergrundlabor soll unter Federführung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) die Geothermie ausgewählt werden. Es soll im Odenwald oder im Schwarzwald entstehen.
35 Millionen Euro wird allein die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren in der Ebene stecken. Das Projekt soll die Tiefengeothermietwickeln, um sie sicher weiter nutzen zu können und die Umweltauswirkungen gering zu halten, teilt das KIT in Karlsruhe mit.
Noch einmal 15 Millionen Euro investiert auch die Bundesgesellschaft für Endlagerung BGE in dieser Fläche. Wobei es hierbei nur um Grundlagenforschung geht. Ziel der Karlsruher Wissenschaftler ist ausdrücklich nicht, einen Endlagerstandort für Atommüll zu finden. Dafür wäre die Geologie im Rheingraben auch denkbar schlecht geeignet.
Geothermie könnte ein Drittel des Gasbedarfs für Wärme ersetzen
Ein kilometerlanger Stollen wird nach den am Mittwoch veröffentlichten Plänen zu Kavernen, also zu Hohlräumen führen. Von dort aus sollen im Untertage-Forschungslabor für Tiefengeothermie kontrollierte Strömungsversuche unter einer möglichst dicken Gesteinsschicht von rund 400 Metern durchgeführt werden. Laut KIT könnte mit der Wärme aus der Tiefe ein Drittel des Gasbedarfs für Wärme in Deutschland ersetzt werden.
„Die Geothermie hat ein riesiges Potenzial. Alleine in Deutschland könnten wir damit ein Drittel des Gasbedarfs für unsere Wärme ersetzen.“
Das Untergrundlabor soll im Schwarzwald oder im Odenwald entstehen
Pressestelle
KIT
Heißes Wasser könnte aus großer Tiefe gefördert werden
Mit Tiefengeothermie wären Bohrungen zum Beispiel in der Rheinebene bis 5.000 Meter Tiefe denkbar. Das Thermalwasser, das dabei gefördert würde, hat dementsprechend hohe Temperaturen von bis zu 180 Grad Celsius. Für die beteiligten Wissenschaftler vom KIT, dem Deutschen Geoforschungszentrum (GFZ) und vom Helmholtz Zentrum für Umweltforschung ist die Tiefengeothermie eine Schlüsseltechnologie für die Energiewende, weil sie unabhängig von Jahres- oder Tageszeiten zur Verfügung steht und weil sie erneuerbar ist.
„Mit dem Untertage-Labor betreten wir wissenschaftliches Neuland und bringen die Geothermieforschung weltweit einen entscheidenden Schritt weiter.“
Versuchsstollen soll bis in zehn Jahren entstehen
Drei Standorte für das geplante unterirdische Labor werden derzeit diskutiert. Im Odenwald oder im Südschwarzwald könnte ein Versuchsstollen in die kristallinen Gesteine gegraben werden, um im Berg direkt die Auswirkungen von geothermischen Prozessen zu untersuchen. Bis in einem Jahr soll die Standortfrage geklärt werden.
Bis in zehn Jahren könnte dann der Versuchsstollen gegraben sein, der wissenschaftliche Koordinator des Projekts, Thomas Kohl vom KIT. Ihm und seinen Kollegen sei vor allem wichtig, das Projekt nicht an der Bevölkerung vorbei umzusetzen.
Quelle: www.swr.de