Asiatische Unternehmensanleihen stehen derzeit unter genauer Beobachtung. Das liegt aber nicht nur am Virus, dass sich in Asien wieder stärker ausbreitet, sondern auch an anderen Faktoren, erklärt Nikko Asset Management.
Institutionelle Investoren mit Exposure in Asia Corporate Debt sollten vielleicht genauer auf diesen Markt achten. Denn die Ausbreitung der Delta-Variante beunruhigt die globalen Risikomärkte insgesamt und hat zuletzt auch den asiatischen Unternehmensanleihen zugesetzt. Die Wachstumsaussichten vieler asiatischer Länder mit ihren niedrigen Impfraten werden kritisch beäugt. Was das für Asiens Credits bedeutet, bevorzugt die Asian-Fixed-Income-Spezialisten von Nikko Asset Management.
Kurzfristig drohende Kursverluste
Die mittelfristigen Fundamentaldaten sprechen weiterhin für eine moderate Einengung der Renditeaufschläge in Asien in der zweiten Jahreshälfte. Allerdings haben die kurzfristigen Abwärtsrisiken zugenommen. Wer seine Position in Unternehmensanleihen, sollte in den nächsten Monaten vorsichtig, schrittweise und selektiv vorgehen.
Die aktuelle Infektionswelle dürfte die wirtschaftliche Erholung in vielen asiatischen Ländern dämpfen. Der gesamte Erholungsprozess wird davon jedoch eher verzögert als zum Entgleisen gebracht. Fortschritte bei den Impfkampagnen sowie eine unterstützende Fiskal- und Geldpolitik dürften die Wachstumsdynamik wieder ankurbeln, sobald die Virus-Welle abebbt.
Die Fundamentaldaten der Unternehmensanleihen dürften ebenfalls robust bleiben; die positive Ertragsdynamik könnte jedoch in der zweiten Jahreshälfte schwächeln und in den verschiedenen Sektoren unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Einige Dienstleistungsbranchen, wie die Reise- und Freizeitbranche, dürften vom Infektionsgeschehen besonders betroffen sein.
Einstiegsgelegenheiten nutzen
Darüber hinaus kommen die Kreditkennzahlen in den Sektoren, die von regulatorischen Änderungen und der strafferen Politik Chinas betroffen sind, stärker unter Druck. Die Spread-Ausweitung im Juli hat einige dieser Schwächen wahrscheinlich eingepreist, was die Bewertung attraktiver macht. Nichtsdestotrotz dürften die Schwankungen in nächster Zeit hoch bleiben.
In kurzer Sicht liegen weitere Risiken in der möglicherweise aggressiven Straffung der US-Geldpolitik und in einer schädigenden Beziehung zwischen den USA und China. (aa)
Quelle: www.institutional-money.com