Die neue Virusvariante sorgte in der vergangenen Woche für einen Kursrutsch.
(Foto: AP)
Düsseldorf Die Anleger haben sich zu Wochenauftakt aus den asiatischen Märkten zurückgezogen. Das Auftauchen der Omikron-Virusvariante verunsicherte die Börsianer, da noch unklar ist, welche Auswirkungen die Corona-Mutante auf die wirtschaftliche Erholung und die Straffungspläne der Zentralbanken hat. „Die Nachrichten über Omikron machen deutlich, dass die Zentralbanken und Regierungen bei der Abschaffung wirtschaftlicher Unterstützung und Anreize vorsichtig vorgehen müssen“, Craig James, Chefökonom beim Vermögensverwalter CommSec.
„Die Verbreitung der Variante sei besorgniserregend, und viele glauben, dass wirksame Gegenmaßnahmen nur begrenzt möglich sind“, urteilte die Wirtschaftszeitung Nikkei.
Der japanische Nikkei-Index fällt am Montag im späten Handel um 1,6 Prozent auf 28.284 Punkte und die Börse Shanghai um 0,1 Prozent auf 3560 Zähler. „In der Region sind die Erinnerungen an die Delta-Welle zu Beginn dieses Jahres noch sehr frisch“, sagte Analyst Jeffrey Halley vom Brokerhaus Oanda. Asiens Volkswirtschaften seien außerdem stark von der Entwicklung der weltweiten Konjunktur abhängig.
Analysten warnen im Vorfeld, dass die Nationen bei einer erneuten Riesenwelle kaum noch einmal die Wirtschaft so unterstützen könnten wie im vergangenen Jahr. Gleichzeitig verunsichern neue Einreisebeschränkungen im internationalen Personenverkehr die Anleger.
Top-Jobs des Tages
Jetzt die besten Jobs finden und
per E-Mail zugestellt werden.
Ein Beispiel lieferte Japans Regierung: Am Montagnachmittag hob sie erst kürzlich erlassene Einreiseerleichterungen für ausländische Geschäftsleute wieder auf, um die Erfolge in der japanischen Pandemiebekämpfung zu verteidigen. Japan handle „mit einem starken Gefühl der Krise“, sagte Ministerpräsident Fujio Kishida. In Japan wurden am Sonntag nur noch 77 neue Fälle identifiziert.
Da drückt die Möglichkeit, dass die bisherigen Impfstoffe schlechter gegen die Omikron-Variante schützen, besonders stark auf die Stimmung. Am japanischen Aktienmarkt gehörten Reise- und Freizeitwerte zu den größten Verlierern.
So brachen die Kurse der Bahnbetreiber Central Japan Railway, East Japan Railway und Keisei um bis zu 7,6 Prozent ein. Die Papiere von Oriental Land, des Betreibers des Freizeitparks Tokyo Disney Resort, rutschten um knapp fünf Prozent ab. Parallel dazu gab der chinesische Touristik-Index zeitweise vier Prozent nach.
Mehr: Alle aktuellen Corona-Entwicklungen im Liveblog
Quelle: www.handelsblatt.com